Quelle: Top hotel, 08. April 2011
Nach dem krisen- und messezyklusbedingten Nachfragerückgang vor zwei Jahren kann der Düsseldorfer Hotelmarkt mit 3,6 Millionen Übernachtungen für 2010 erneut ein Rekordergebnis ausweisen. Dies geht aus einem Marktbericht von Dr. Lübke hervor. Trotz schwachem Messejahr verzeichneten die Hoteliers aufgrund der Zunahme im Geschäftsreiseverkehr ein Plus von 11,4 Prozent gegenüber 2009.
Executive Suite im neuen Hyatt Regency Düsseldorf
Auch ausländische Gäste, vor allem aus den Niederlanden, haben die Rheinmetropole vermehrt besucht – der Anteil am Übernachtungsaufkommen lag bei 39,5 Prozent. Durch das seit 2007 deutlich zurück gegangene Bettenwachstum hat sich das Marktumfeld für die Sterne-Hotellerie verbessert: Die Zimmerauslastung ist um 5,8 Prozent gestiegen und mit 104,40 Euro wurde der dritthöchste Zimmerpreis unter den deutschen Top-10-Hotelstandorten erzielt, was zu einem 25-prozentigen Plus beim Zimmererlös (Revpar) führte.
Alexander Trobitz, Leiter Hotel bei Dr. Lübke, prognostiziert für 2011 und 2012 aufgrund positiver Wirtschaftsentwicklung, eines soliden Messekalenders sowie weiter zunehmenden Fluggastaufkommens ein fortschreitendes Übernachtungswachstum. Die deutlich bessere Gesamtkonjunktur im zweiten Halbjahr und der mit 70 Prozent traditionell hohe Anteil an Geschäftsreisenden hatten maßgeblichen Einfluss auf den Wachstumswert des Düsseldorfer Übernachtungsaufkommens in 2010.
Düsseldorf ist einer der dynamischsten Hotelstandorte Deutschlands
Im Vergleich zu den anderen Top-10-Städten verzeichnete die Düsseldorfer Hotellerie im vergangenen Jahrzehnt mit 34,8 Prozent überdurchschnittliche Zuwachsraten im Übernachtungsauskommen. Lediglich Hamburg (+70,2) und Berlin (+66,3) sind schneller gewachsen. Die durchschnittliche Bettenauslastung hat sich aufgrund der weiter steigenden Nachfrage wieder deutlich erhöht, lag in 2010 bei rund 43,1 Prozent und ist im 10-Jahresvergleich annähernd 1,7 Prozentpunkte besser. Dabei hat die Abhängigkeit von den Messezyklen tendenziell abgenommen. Aus Investorensicht kann dem Hotelmarkt Düsseldorf eine positive Entwicklung prognostiziert werden. Die Solidität und das Potenzial der Landeshauptstadt werden den Markt in den kommenden Jahren wieder verstärkt in den Fokus rücken, so die Hotelexperten von Dr. Lübke.
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Zunehmender Trend beim internationalen Gästeaufkommen
Nach dem Tiefstand in 2009 zeigte sich im vergangenen Jahr im Zuge der Erholung des weltweiten Geschäfts- und Freizeitreiseverkehrs eine Übernachtungszunahme um annähernd 2 Prozentpunkte. Wichtigste Quellmärkte neben den europäischen Nachbarländern (Niederlande, Großbritannien, Italien, Spanien und Frankreich), waren die USA (+15,5%), Russland (+42,5%) sowie Japan (+21,5%). Damit einher ging die positive Entwicklung am Flughafen Düsseldorf, der in 2010 nahezu 19 Millionen Fluggäste verzeichnete, ein Plus von 6,7 Prozent. Der Ausbau des internationalen Luftverkehrsdrehkreuzes schafft Potenziale für weitere Incoming-Märkte, vor allem aus Asien.
Dritthöchste Zimmerpreise im Städtevergleich – oberes Mittelfeld beim Zimmererlös
Mit durchschnittlich erzielten 104,40 Euro pro Zimmer pro Nacht positionieren sich die Düsseldorfer Hoteliers auf Platz drei hinter Frankfurt und München, die in 2010 rund 113,00 Euro realisieren konnten. Aufgrund des schwächeren Messejahres bildete die Rheinmetropole bei der durchschnittlichen Zimmerauslastung von 60,4 Prozent nur das Schlusslicht unter den Top-10-Städten, kann aber dennoch im Vergleich zu 2009 ein sehr solides Wachstum von 5,8 Prozent verzeichnen. Der Zimmererlös lag in 2010 bei 63,06 Euro mit einer erfreulichen Wachstumsrate von 25 Prozent. Damit ist Düsseldorf wieder unter den Top-5-Städten vertreten.
Moderates Bettenwachstum und internationale Messen versprechen zunehmende Produktivität
Im Jahr 2010 wurden in Düsseldorf drei Hotels, hauptsächlich im Vier- bis Fünf-Sterne-Segment mit rund 1150 Betten eröffnet, darunter mit Hyatt Regency das neue Aushängeschild im Medienhafen. In den kommenden drei Jahren werden voraussichtlich vier Projekte mit 1500 Betten neu hinzu kommen. Diese konzentrieren sich auf die Innenstadt sowie das Economy- und Midscale-Segment. Das Kapazitätswachstum bleibt damit überschaubar, so dass sich Zimmerpreise und Auslastung tendenziell weiter nach oben entwickeln werden. Für 2011 ist auch aufgrund der wichtigen Messen Euroshop, interpack oder boot mit einem stabilen Wachstum zu rechnen. Brach liegende Potenziale sieht Trobitz vor allem im Freizeitsegment: „Eine Belebung der Rheinpromenade und eine bessere fußläufige Erschließung des Medienhafens hätten einen dauerhaft positiven Effekt auf die Attraktivität der Stadt. Gekoppelt an ein entsprechendes, auch international ausgerichtetes, Stadtmarketing könnte sich somit die Verweildauer vieler Gäste erhöhen.“