Quelle: JLL Hotels, 27. Mai 2011
Seit über zehn Jahren befragt Jones Lang LaSalle Hotels zweimal im Jahr weltweit mehr als 2.500 nationale und internationale Investoren nach ihrer Einschätzung der Zukunftsaussichten für den Hotel- und Hotelinvestmentmarkt in der Region EMEA (Europe, Middle East, Africa). Die aktuellen Ergebnisse wurden in der neuesten Auflage des Hotel Investor Sentiment Survey (HISS) zusammengefasst.
Performance-Entwicklung positiv für einen Großteil der HotelmärkteIn der aktuellen HISS Befragung gehen die Investoren bei 21 Hotelmärkten von einer Verbesserung der Performance-Ergebnisse in den nächsten sechs Monaten aus. Am deutlichsten trifft dies für London, München, Istanbul, Paris und Hamburg zu. Weiter kritisch betrachtet werden unter anderem Dublin, die spanischen Resortmärkte und Lissabon, dies der jeweiligen nationalen Wirtschaftslage und einem Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage geschuldet.
Mittelfristig, für die kommenden zwei Jahre, gilt die positive Einschätzung sogar für 28 von 37 Hotelmärkten, unter den TOP 5 wieder Paris, Istanbul, London, Rom und München. Kurzfristig noch negativ eingeortet, mittelfristig aber positiv sind Birmingham, Doha, Dubai, Dschidda, Manchester, Prag und Riad.
Für alle fünf in der Studie nachgefragten deutschen Hotelmärkte (Berlin, Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg und München) erwarten die Investoren sowohl kurz- als auch mittelfristig eine weitere Verbesserung der Leistungsergebnisse. „Die Hotelmärkte in Deutschland mussten vor allem in 2008 und 2009 starke Umsatzeinbrüche hinnehmen. Bereits im vergangenen Jahr ging es in vielen Märkten sehr deutlich aufwärts, und es konnte teilweise an Rekordjahre angeknüpft werden. Zugute kam den Hoteliers neben der Mehrwertsteuersenkung die dominierende nationale Nachfrage und die vergleichsweise robuste deutsche Wirtschaft“, so Christoph Härle, Managing Director Jones Lang LaSalle Hotels. „Der Ausblick bleibt für Deutschland positiv. Vor allem in den wichtigsten Business-, Konferenz- und Leisure-Destinationen erwarten wir steigende Nachfrage und Umsätze.“
Renditen fast schon wieder auf dem Niveau der BoomjahreIn den letzten zehn Jahren bewegten sich die Rendite-Erwartungen in der Region EMEA im Durchschnitt zwischen 7 % (in den Boomjahren 2006 oder 2007) und 11,1 % (Dezember 2001). „Rendite-Erwartungen reflektieren nicht zwingend die realen Renditen, die wir tatsächlich bei Transaktionen sehen. Sie sind ein relativer Indikator für eine mögliche Entwicklung, spiegeln gut die sich ändernde Preisfindung wider“, erklärt Härle.
Das Ergebnis der aktuellen Umfrage zeigt für die Region EMEA durchschnittlich eine Rendite-Erwartung von 7,3 % (Oktober 2010 7,7 %). Dabei bewegten sich 16 der 37 untersuchten Hotelmärkte unterhalb des EMEA-Durchschnitts. Die Märkte mit den niedrigsten Renditeerwartungen sind Paris und London mit 6 % bzw. 6,1 % gefolgt von München (6,3 %), Hamburg (6,4 %) und Amsterdam (6,5 %). Frankfurt, Berlin und Düsseldorf teilen sich mit Rom den fünften Platz mit einer erwarteten Rendite von jeweils 6,6 %.
„Kaufen“ und „Halten“ ist die DeviseNach ihrer präferierten Investmentstrategie befragt, votierten die Investoren vor allem für „Hotelimmobilie kaufen“ und „Hotelimmobilie halten“. Während sich „Kaufen“ nach einem kurzen Abschwung vor sechs Monaten wieder verstärkt hat (von 28 % auf 35 %), zeigt der nur leicht rückläufige Anteil der „Haltestrategie“ (von 40 % auf 35 %), dass das Vertrauen auch im Hotelsektor zwar wächst, aber noch von einer gehörigen Portion Vorsicht begleitet wird.
Auf Basis der aktuellen Umfrage kommen im EMEA-Durchschnitt auf einen Verkäufer statistisch 2,7 Käufer (im Oktober 2010 lag das Verhältnis bei 1:1,9). In Frankreichs Hauptstadt beispielsweise, München oder Madrid lassen solche Zahlen die Player kalt. Hier kann ein Verkäufer mit durchschnittlich 20, 18 bzw. 16 Kaufinteressenten rechnen.
„Insgesamt erholt sich der operative Hotelmarkt europaweit. Die Nachfrage steigt, die Finanzierung wird wieder etwas einfacher und große Mengen Eigenkapital suchen Investitionen. Solange das Währungsrisiko im Griff behalten wird, sehen wir einem guten ‚Hoteljahrgang’ 2011 entgegen“, so Härle.