Quelle: tophotelprojects.com, 09. Juli 2013
Der Tourismus in Kroatien ist nach dem Eintritt des Landes in die Europäische Union weiter im Aufwind. Mehr Fluggastrechte, niedrigere Roaming-Gebühren für Mobiltelefone und einiges mehr befördern die Touristik. Die kroatische Regierung will die Qulität im Tourismus weiter angeben und initiierte Investitionen in Höhe von sieben Milliarden Euro bis zum Jahr 2020. Ab diesem Jahr sind touristische Dienstleistungen durch reduzierte Mehrwertsteuersätze günstiger geworden. Die fördert auch den Hotelbau. Laut tophotelprojects.com sind derzeit zwölf Hotelprojekte mit mehr als 2.900 Zimmern, in Entwicklung.
Eines der größten Hotelprojekte ist das „Gateway Project“ in der kroatischen Hafenstadt Rijeka. Hier sind First-Class-Hotel mit rund 600 Zimmern und Luxusapartments sowie ein Einkaufszentrum und eine Marina geplant. Erste Eröffnung sollen im Frühjahr 2014 stattfinden.
Ein
Leuchtturm-Projekt für Luxusresorts an der Adria soll das Hvar Island
Resort von Kerzner International werden. Das High-End-Luxusresort mit
200 Zimmern und Apartments wird für rund 100 Millionen US-Dollar von dem
aus Dubai agierenden Investment-Fonds Arqaam Capital finanziert. Die
Eröffnung war für Herbst diesen Jahres vorgesehen.
Kerzner
International treibt zudem ein weiteres Glanzprojekt im Nachbarland
Monenegro voran: In Kumbor an der Trivat-Bucht entsteht das erste One
& Only Resort in Europa. Finanzier des 150-Zimmer-Resorts ist die
staatliche Ölgesellschaft von Aserbaidschan.
Insgesamt 62,7
Mio. Übernachtungen meldete Kroatiens Tourismusbranche für 2012 und
damit den Höchststand seit der Unabhängigkeit des Landes. Die Zahl der
Übernachtungen ausländischer Touristen lag um 5,1 Prozent höher als
2011. Gleichzeitig blieben die Einnahmen der Branche, die seit 2010
wieder wachsen, hinter dem Rekordergebnis von 2008 zurück. Ein Grund
dafür waren die starken Preisnachlässe der Hotels. Nach Berechnungen der
Raiffeisenbank war der durchschnittliche Verbrauch ausländischer
Touristen in den ersten drei Quartalen 2012 mit 104 Euro pro
Übernachtung um 16 Prozent niedriger als 2008.
Bei den
verschiedenen Maßnahmen und Initiativen der kroatischen Regierung zur
Förderung von in- und ausländischen Investitionen hat der Tourismus
einen hohen Stellenwert. Qualitätsverbesserungen sollen ihn
international wettbewerbsfähiger machen. Das neue
Investitionsfördergesetz, für das die Durchführungsverordnung noch
aussteht, sieht für Investitionen der Branche zum Zweck der
Qualitätsanhebung zusätzliche Fördermaßnahmen vor. Mehr
Wettbewerbsfähigkeit für den Sektor bedeutet zudem der Anfang 2013 von
25 Prozent auf zehn Prozent gesenkte Mehrwertsteuersatz für
Restaurantdienstleistungen. Für Übernachtungen gilt schon seit längerem
dieser ermäßigte Satz. Novelliert werden soll zudem das Gesetz für
touristisch genutzte Grundstücke, das bislang kaum angewendet wurde.
Für
die Modernisierung von bestehenden, meist noch zu privatisierenden
touristischen Anlagen setzt die Strategie einen Betrag von 825 Millionen
Euro an. Einen weiteren Investitionsschwerpunkt sollen Klein- und
Familienhotels bilden; hierfür wird der Investitionsbedarf auf 295
Millionen Euro veranschlagt. Für diese Betriebe will die kroatische
Entwicklungsbank (HBOR) bereits 2013 vergünstigte Investitionsdarlehen
vergeben. Das Tourismusministerium subventioniert seit Anfang 2013 zudem
den Poolausbau von Familienbetrieben und stellt dafür insgesamt 50
Millionen Kuna bereit (Wechselkurs am 19.2.13: 1 Euro = 7,6 Kuna).